Mittwoch, 7. Mai 2008

Die Militärjunta in Burma ist für die Tragödie, die der Zyklon 'Nargis' ausgelöst hat, direkt verantwortlich


"Die Geister seien dem Volke nicht wohlgesinnt, da diese nach Unabhängigkeit streben"Tausende von Toten werden in die Flüsse geworfen

Militärs sind völlig überfordert

jonas m. lanter

Burmas regierende Generäle sind sehr abergläubisch. Vor jeder wichtigen politischen Entscheidung konsultiert General Than Shwe seine Wahrsager, sprich Nats und lässt sich von seiner obersten Hofastrologin die Karten legen. Nats sind in Burma sehr angesehen und jede Familie, welche etwas auf sich hält, hat auch seinen bevorzugten "Nats", welche wir als Transvestiten umschreiben würden. In Burma sind Nats heilig.

Die oberste Wahrsagerin des Generals bekräftigte ihn mit der Aussage: "Der Zyklon ist ein göttliches Zeichen an der Macht festzuhalten"

Der Machthaber General Than Swhe unternimmt nichts ohne seine oberste Wahrsagerin, die in Burma bekannte 'ET', zu konsultieren. Und 'ET' bekräftigt den Juntachef in seiner Überzeugung, dass dieser Zyklon ein 'Wink' der Geister sei, weiterhin an der Macht zu bleiben: "Die Geister seien dem Volke nicht wohlgesinnt, da diese nach Unabhängigkeit streben und so ihrer gerechten Strafe zugeführt werden".

Derweil werden Abertausende von Leichen in die Flüsse geworfen: "Überall stinkt es nach Verwesung", so ein Bewohner des Irrawaddy-Deltas.

Die Lage in Burma wird am Tag vier nach der Katastrophe immer schlimmer. Denn ausländische Helfer kommen nicht durch und müssen auch gegen Behördenwillkür ankämpfen.

In einem der abgelegenen Orte hat die Hilfsorganisation 'Save the Children' Tausende von Toten gesehen; "Berge von Leichen, die auf der Strasse verwesen. Die Sterbenden werden sich selbst überlassen".

Yangon, 7. Mai 2008

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