Mittwoch, 28. Mai 2008

UN soll mehr Druck auf Burmas Generäle ausüben

Warum übt die UN nicht mehr Druck auf die Generäle aus?

Than Shwe und seine 'Spiele' mit der Weltengemeinschaft

jonas m lanter

Fünf Tage ist es nun seither, seitdem die Geberkonferenz abgehalten wurde.
General Than Shwe hat den ASEAN und dem Generalsekretär der UNO, Ban Ki-moon, die Öffnung für Hilfslieferungen ins verwüstete Irrawaddy-Delta versprochen. Ban Ki-moon sprach von einem erfolgreichen Schritt in die richtige Richtung.
Heute wissen wir, dass die Generäle allen Versprechungen zum Trotz weiter lügen. Laut dem UN-Hochkommissariat werden nur tröpfchenweise Hilfskräfte und Lieferungen in das betroffene Gebiet durchgelassen.

Visa -Abteilung der burmesischen Botschaft in Bangkok durch Brand zerstört

Zudem brannte auch noch die Visaabteilung der zuständigen burmesischen Botschaft in der Sathorn Road in Bangkok, Thailand. Dort warten die meisten Helfer auf ein Visum, um ins verwüstete Irrawaddy-Delta zu gelangen. Momentan werden keine weitere Visa vor Ort abgegeben. Der Monsunregen hat vorab im Süden Burmas zusätzliche Opfer gefordert. In dieser warmen Regenzeit können sich ansteckende Krankheiten rasant ausbreiten.
Aber warum haben die UN und andere Organisationen bewusst in Kauf genommen, von abergläubischen, weltabwesenden und zum Teil süchtigen Generälen an der Nase herum geführt zu werden?
Die UN und die NGO's scheinen in einem Dilemma zu stecken. An der Geberkonferenz wurde den Generälen auf Zusage hin über 700 Millionen an US-Dollar Soforthilfe zugesprochen. Aber was machen, wenn die Junta die Versprechen nicht einhält?
Auf jeden Fall müsste sich die UN bewusst sein, dass hier, wenn überhaupt, nur mit viel Druck etwas erreicht werden kann. Und diese Chance hat die UN verpasst.
Die Soforthilfe kommt der Junta und sonst niemandem zu Gute.

28th may 2008


Freitag, 23. Mai 2008

Burma Eilmeldung: Leader der Karens und des 'Ethnic National Councils', Saw Ba Thin Sein, verstorben. Exklusivinterview

Der Chairman des 'Etnic National Councils' (ENC) und Führer der 'Karen National Union', Saw Ba Thin Sein, ist verstorbenTop-most Leader des 'Ethnic National Councils', Saw Ba Thin ist am Donnerstagmorgen verstorben (82)
(Mit Saw Ba Thin Sein im Interview, veröffetnlicht am 22. Dezember 2007)


jonas m. lanter

Ba Thin Sein, der Top-Leader der 'Karen National Union', welchem auch der militärische Arm, die 'Karen National Liberation Army' unterstand, ist gestern Donnerstag (Thai-time 2.00 a.m.) verstorben.
Ba Thin war der oberste Leader des 'Ethnic National Councils - ENC', welcher alle grossen Ethnien Burmas vertrat. Ba Thin war ein enger Freund von Friedensnobelpreisträger und dem ehemaligen Präsidenten der Vereinten Staaten, Jimmy Carter. Auch Dr. Sein Win, der Premier aller Exil-Burmesen führte mit Ba Thin Sein die Opposition an.

Ich kenne Ba Thin Sein seit 15 Jahren und konnte mit ihm sein letztes Interview führen. Er ahnte bereits, dass es unser letztes Gespräch sein würde.
------> siehe Interview von Ba Thin Sein vom Mittwoch, dem 5. Dezember 2007 (veröffentlicht am 22. Dezember 2007; auf der Seite rechts >2007 (57) anklicken und Sie gelangen direkt zu diesem Beitrag). Das Exklusiv-Interview wurde in Mae Sot - Thailand geführt ("Interview mit dem Präsidenten aller Ethnien und Chairman der Karens").

Ba Thin kämpfte bereits 1949 während des historischen Insein-Aufstandes (bekannt als berüchtigtes Folter-Gefängnis bei Rangun) und wurde 1983 zum Generalsekretär der Karen National Union und des 'Ethnic National Councils' erkoren.
Im Jahre 2004 wurde Ba Thin Sein durch die 'NCGUB'; der 'National Coalition Government of the Union of Burma', einstimmig zu deren Vorsitzenden gewählt
. Der 'ENC' ist in die Nationale Koalition eingebunden und vertritt sieben von 14 Staaten bzw. Divisionen Burmas.

Friedensnobelpreisträger Jimmy Carter und der Exil-Premier Burmas, Dr. Sein Win verband mit Saw Ba Thin Sein eine langjährige Freundschaft und Zusammenarbeit. Die 'NCGUB' wurde im Hauptquartier der 'Karen National Union' in Burma gegründet.

Saw (Anrede für ehrenhafter Herr) Ba Thin Sein und Dr. Sein Win sind die Premier-Minister und Vertreter der Exilregierung Burmas. Wobei Ba Thin die fogenden sieben (7) Staaten Burmas vertritt: Den Arakan -, Chin -, Kachin -, Kayin - (Karen), Karenni -, Mon - und den Shan-State. Dr. Sein Win vertretet die sieben Divisionen, in denen vorwiegend die Burmesen selbst leben.

Eines seiner seltenen und auch sein letztes Exklusivinterview durfte ich am 5. Dezember '07 bei ihm zu Hause führen. Das Interview warf wegen der Fragen bzw. Antworten zu der Kindersoldaten-Problematik und deren Ratifizierung grossen Wirbel auf. Ba Thin konnte das Verbot auf burmesischer Seite nicht durchsetzen (siehe Exklusiv - Interview).

Saw Ba Thin Sein lernte ich in all diesen Jahren als absolut fairen und unbestechlichen Top-Leader kennen und schätzen. Vorab seine Weisheit, Bescheidenheit und den totalen Einsatz für 'sein Volk' wusste ich zu ehren. Wo andere sich bereicherten, lebte er bis zum Tode unter einfachsten Verhältnissen. Er hinterlässt drei Töchter und einen Sohn.

(Das 9-seitige Interview, geführt am 5. Dezember 2007; veröffentlicht am 22. Dezember 2007. "Burma; Interview mit dem Präsidenten aller ethnischen Gruppierungen Burmas und der Karens).

Anmerkung: Ein Chairman ist höher gestellt als ein Premier Minister, er ist der oberste Führer einer Nation oder eines Volkes

23th May 2008
(um den Beitrag zu lesen, betätigen Sie den "Pfeil 2007 (57)" und Sie erhalten direkten Einblick)


Mittwoch, 21. Mai 2008

Zynismus pur; Ban Ki-Moon bestürzt über Lage vor Ort

"Ich bin aufgebracht, über das, was ich gesehen habe", so Ban Ki-Moon


jonas m lanter

Heile-Welt-Führung

Obwohl die Junta einwilligt, ausländische Helfer nun doch noch ins Land zu lassen, bleiben die Hilfsorganisationen skeptisch. Der UNO-Generalsekretär wurde ins 'Vorzeige-Camp' Kyondah südlich Ranguns gebracht. "Ich bin aufgebracht über das, was ich gesehen habe", sagte Ban nach der Besichtigung des Junta-Camps, welches für 500 Menschen Platz bietet.
Hilfsorganisationen sprechen von schrecklichen Zuständen im zerstörten, riesigen Irrawaddy-Delta. "In mehr als 30 Jahren humanitärer Hilfe ist das bei weitem der grösste Fall von Bedürftigkeit, den wir erlebt haben", sagte der Präsident der Organisation 'Refugees International', Lionel Rosenblatt. "Dabei ist genau gegenüber in Thailand alles vorhanden, was wir brauchen, um zu helfen."
Es gehen Gerüchte um, dass die Junta die Menschen aus Rangun in die zerstörten Dörfer zurückschickt.
Auch nutzt die Junta die Wirren, um politische Gegner zu dezimieren. Nach Angaben von Exil-Burmesen wurden gestern 14 Oppositionspolitiker in ihren Häusern verhaftet.


23. Mai 2008

Montag, 19. Mai 2008

Trotz Katastrophen herrscht in Burma weiterhin Krieg gegen die Ethnien

Im Karen-State wird weiterhin Krieg gegen die Karens geführt

Trotz Katastrophen und abgehaltenen "Wahlen" wird weiterhin Krieg gegen die fünf Millionen Karens geführt


jonas m lanter

Obwohl die Flut-Katastrophe Zehntausende von Menschen das Leben gekostet hat, führt die Junta weiterhin Krieg gegen verschiedene Ethnien, welche mit den Wahlen und dem Regime nicht einverstanden sind. So werden die fünf Millionen Karens und die Wa-State-Army South im Shan-Gebiet zu Thailand / Laos weiterhin bekämpft. Die Karens, dessen Chairman Ba Thin Sein auch alle sieben grossen Ethnien Burmas vertritt (bekannt als ENC; 'Ethnic National Council'), stellen sich nun seit über 50 Jahren gegen die verschiedenen Diktatoren wie Ne Win und den jetzigen Diktator Than Shwe.

19. Mai 2008

Originalbericht der Nationalen Liga für Demokratie unter deren Sekretärin und Friedensnobelpreisträgerin Daw Aung San Suu Kyi:

The National League for Democracy

No. (97/B) West Shwegondine Street

Bahan Township, Rangoon

10. April 2008

(Jahr 1369 nach burmesischer Zeitrechnung)

Sonderbericht Nr. 5/04/08

1. Um den Verfassungsentwurf (2008) der Republik der Burmesischen Union durch ein "Nationalreferendum" zu ratifizieren, wird den betroffenen Militäreinrichtungen und durch sie unterstützten Organisationen volles Handlungsrecht einschliesslich dem Recht, sich zu organisieren, Versammlungsrecht und Redefreiheit gewährt, wohingegen die National League for Democracy (NLD) daran gehindert wird.

2. Um Unterstützung für besagten Verfassungsentwurf zu gewinnen, wurde den angeschlossenen Organisationen durch die Behörden erlaubt, frei entsprechende Informationen wie Ankündigungen und Informationsschriften zu verteilen. Gleichzeitig wurden NLD-Mitglieder durch die Behörden durch Beschlagnahme oder versuchte Beschlagnahme offizieller NLD-Papiere verfolgt, indem NLD-Organisationen und Mitglieder des organisierenden Komitees ins Verhör genommen und inhaftiert wurden.

3. Die Behörden haben für den Verfassungsentwurf per Radio, Presse und Fernsehen jeden Tag Propaganda gemacht und um Unterstützung geworben, während sie gleichzeitig Kontrolle und Einschränkungen über private Veröffentlichungen und Journalisten verhängt haben, um sie so an der Meinungsäusserung zu hindern.

4. Darüber hinaus wurden Mitglieder der NLD in den vergangenen Tagen überfallen und angegriffen, um dadurch eine Atmosphäre der Angst zu verbreiten und das Volk einzuschüchtern. Die Situation zeigt ganz klar die Tatsache, dass selbst jetzt keine Freiheit oder Fairness bezüglich des Referendums besteht. Dies bedeutet, dass, so wie die Situation jetzt ist, kein Verlass darauf ist, dass das Referendum transparent, frei oder fair ablaufen wird.

5. So wie die Umstände sind, wird hiermit erklärt, dass es von vitaler Bedeutung sein wird, dass internationale Beobachter, einschliesslich der Vereinten Nationen, das Referendum begleiten, um es allen Nationalitäten einschliesslich der ethnischen Gruppen zu ermöglichen, ihre Stimme abzugeben und somit das Vertrauen und den Respekt der internationalen Gemeinschaft wiederzugewinnen.

Beschluss gefasst am 9. April 2008 durch die Konferenz des Central Executive Committees.

Central Executive Committee NLD, Rangoon.

19. May 2008

Sonntag, 18. Mai 2008

Junta lässt bitten - "Humanitäre Intervention" gefordert

Junta lässt warten

.......und sie nehmen ihnen alles

jonas m. lanter

An diesem Sonntag wird der UNO-Nothilfe-Koordinator John Holmes in Rangun erwartet. Er soll der Forderung nach Zugang für ausländische Helfer Nachdruck verleihen. Junta-Chef Than Shwe hat auf zwei Schreiben von UNO-Generalsekretär Ban Ki-Moon bislang nicht reagiert.
Am 24. und 25. Mai soll in Südostasien eine Geberkonferenz stattfinden. Die Vereinten Nationen schätzen, dass 1,6 bis 2,5 Millionen Menschen in Burma dringend Nahrungsmittel, Wasser, Medikamente und Unterkünfte benötigen.

"Humanitäre Intervention" gefordert
In Washington forderten 43 Abgeordnete beider Parteien US-Präsident George W. Bush auf, sich für eine "humanitäre Intervention" in Burma einzusetzen. Der US-Präsident verlängerte am Samstag die Sanktionen gegen Burma um ein weiteres Jahr.

18th May 2008

Freitag, 16. Mai 2008

Burma: Erste Fälle von Cholera

Erste Fälle von Cholera


jonas m. lanter

Zwei Wochen nach dem Wirbelsturm 'Nargis' lässt das Regime erstmals ausländische Diplomaten in das besonders betroffene Katastrophengebiet im Irrawaddy-Delta. Inzwischen brechen erste Seuchen wie die Cholera aus. Wird Cholera nicht umgehend medizinisch behandelt, werden die Erkrankten sterben. Dies betrifft vor allem Kleinkinder und ältere Menschen, welche im Besonderen unter dieser Katastrophe leiden.

16th May 2008

Burma: "Die Junta lügt, wo sie kann. Dies sollte auch der UN klar sein!"

"Die Generäle lügen wo sie können"

jonas m. lanter

"Die Junta lügt, wo sie kann. Dies sollte auch der UN klar sein!"

Burma droht Hungersnot – Hilfsgüter werden von Militärs verkauft

Das Volk leidet Hunger und die Junta feiert ihren überwältigten 'Wahl – Sieg'.
Die gespendeten Hilfsgüter werden offen auf den Märkten verkauft.
Auch hätten Juntamitglieder die Hilfsgüter an sich genommen und diese durch örtlich produzierte und minderwertige, teils verdorbene Lebensmittel an die Bedürftigen verteilt. Medikamente sollen auch verschwunden sein.

Die Junta will nun reagieren und hat allen, welche mit gespendeten Gütern handeln, Strafe angedroht. Ob dies eine weitere Farce der Generäle ist, ist anzunehmen.
"Es wird gelogen, was das Zeug hält", so ein nach dem thailändischen Mae Sot geflüchteter Soldat, der viele seiner Angehörigen selbst durch 'Nagris' verloren hat. "Glaubt den Generälen nicht, sie lügen wo sie können! Denn die Rechnung geht auf, der Westen spendet weiter. Dabei sollte mittlerweile auch der UN klar sein, dass sie an der Nase herumgeführt werden! Auch die Gespräche werden sich weiterhin im Kreise drehen, wie eh und je. Daher rate ich allen ab, mit den Generälen zusammenarbeiten zu wollen".
Weiter meint der ehemalige Soldat: "Endlich konnte ich fliehen. Auch wir Soldaten hungern. Wir sind ja angewiesen, in den Orten zu plündern. Was wollen wir sonst tun, wenn kein Nachschub an Esswaren an die Soldaten in abgelegten Gebieten geliefert wird. Und so denken viele beim Militär, nur niemand wagt dies offen auszusprechen. Aber man weiss mit der Zeit, welche Militärs unzufrieden sind. Und das sind viele. Auch wurden wird am Anfang selbst gedemütigt, um unsere Loyalität zu testen. Ich hoffe, dass Burma bald frei sein wird. Viele Soldaten stehen schon längst nicht mehr hinter unserem Leader" (gemeint ist Generalissimus Than Shwe).

Das Interview wurde von einem Mitglied der 'All Burma Student's Democratic Front', 'ABSDF' im Mae La Flüchtlingscamp nördlich Mae Sot's geführt.

16th May 2008

Donnerstag, 15. Mai 2008

Burmas Katastrophe hat das Ausmass des Tsunami erreicht

Steigender Druck lässt Junta 'kalt'

Tierkadaver und Leichen treiben im Irrawaddy


Überlebenden suchen unter dem Haus Schutz

jonas m. lanter

128'000 Tote und 2 Millionen Obdachlose sind die momentane traurige Bilanz. Zusätzlich sind die Menschen von Hunger und Seuchen bedroht. Obschon Burmas Elend täglich wächst, lässt Diktator Than Shwe keine ausländischen Helfer einreisen und bestand sogar darauf, die Güter selbst zu verteilen (Anmerkung: Logischerweise im Namen der Junta).
Jetzt erwägt das UN-Welternährungsprogramm, die Abgeschnittenen aus der Luft zu versorgen. Dies stellt aber ein weiteres Problem dar.
Burmas Generäle wollen jegliche Flugzeuge oder Helikopter abschiessen lassen, sollten sie über der südöstlich von Rangun gelegenen Ayeyarwady-Division im Irrawaddy-Delta Hilfsgüter abwerfen lassen.
Auch der thailändische neue Premier Minister und 'Ziehsohn' von Thaksin Shinawatra,
Samak Sundaravej scheiterte bei seinen Bemühungen mit den Generälen um eine Öffnung für Hilfslieferungen zu erreichen.
Eine Fortsetzung dieses traurigen Dramas bzw. Dilemmas folgt.

15th May 2008

Mittwoch, 14. Mai 2008

UN warnt: "Neuer Zyklon vor Burma"

Entwarnung: Kein Zyklon aber schwere GewitterPremier Minister Brigadegeneral Thin Sein gibt Hilfsgüter im Namen der Junta aus


Tote müssen vor der Regenzeit bestattet werden

Entwarnung der UN: Schweres Gewitter aber kein Zyklon

jonas m. lanter

Die Menschen in Myanmar bleiben wohl von einem neuen Wirbelsturm verschont. Entgegen ersten UN-Warnungen entwickelt sich das Tief in der Bucht von Bengalen doch nicht zu einem Zyklon. Allerdings bringt es im besonders betroffenen Irrawaddy-Flussdelta in den kommenden Tagen schwere Gewitter.

14th May 2008

Montag, 12. Mai 2008

Burma: Von der Katastrophe zum Disaster

Von der Katastrophe hin zum politischen Disaster

Junta erreicht beinahe 100 % der 'getürkten' Stimmen


Vor der Katastrophe wohnten hier 20'000 Menschen - 3000 haben überlebt

jonas m. lanter

Bei erster Hilfslieferung Schiff des Roten-Kreuzes gesunken!

Bei seinen Bemühungen um Hilfslieferungen für die Wirbelsturmopfer in Burma hat das Rote Kreuz durch ein Schiffsunglück einen schweren Schlag erlitten.

Das erste Rote-Kreuz-Boot mit Gütern für mehr als 1.000 Menschen sank am Sonntag kurz bevor es sein Ziel im schwer verwüsteten Irrawaddy-Delta (Irrawaddy Division) erreichte.

Das doppelstöckige Frachtschiff habe offenbar einen unter Wasser liegenden Baumstamm gerammt, sagte ein Sprecher der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften (IFRC) in Bangkok. Die Mannschaft und die vier burmesischen Rotkreuz-Mitarbeiter konnten sich in Sicherheit bringen, doch das Schiff sei untergegangen.

Das grosse Schiff war von Rangun aus zu der zwölfstündigen Fahrt in die durch den Sturm zerstörte Ortschaft 'Bogalay' aufgebrochen, wo sich das Unglück ereignete.

An Bord waren wichtige Lebensmittel, Trinkwasser, Tabletten zur Wasseraufbereitung, Benzinkanister, Tragen, Kleidung, Gummihandschuhe und Seife.

"Das ist ein grosser Verlust für das Rote Kreuz Burmas und für die Menschen, die so dringend Hilfe brauchen", sagte Saw Aung Kyaw vom burmesischen Roten Kreuz.

Unterdessen hob Burmas Regierung die offizielle Zahl der Wirbelsturm-Toten auf mehr als 28.000 an. Internationale Beobachter gehen aber davon aus, dass mindestens 130'000 Menschen ums Leben kamen. Der Zyklon Nargis war am 2. Mai mit Windgeschwindigkeiten von 190 Kilometern pro Stunde über das verarmte und seit Jahren abgeschottete Land hinweggefegt.


Bis zu 1,5 Millionen Tote in Burma

Die Hilfsorganisation Oxfam sieht in Burma 1,5 Millionen Menschen vom Tod bedroht, wenn sie nicht dringend mit sauberem Wasser und Sanitäreinrichtungen versorgt werden. Ärzte klagen, dass die Situation völlig ausser Kontrolle sei. Die Militärregierung behauptet hingegen, man hätte alles im Griff. Derweil wird von massiven Wahlfälschungen beim Referendum berichtet.


Grossbritannien machte die Militärregierung für eine "Katastrophe mit epischem Ausmass" verantwortlich.

"Dies ist ein Naturdisaster, das zu einer humanitären Katastrophe epischer Grösse wird, weitgehend aufgrund von böswilliger Vernachlässigung durch das Regime", sagte Aussenminister David Miliband der BBC. Die EU- Kommission rief für Dienstag zu einer Dringlichkeitssitzung der Entwicklungsminister auf.


Katz-und-Maus-Spiel

In den Katastrophengebieten wird die Lage für die Menschen dagegen immer prekärer. Vertreter der Uno und von Hilfsorganisationen warnten, es bliebe nur noch wenig Zeit, um den Ausbruch von Seuchen unter den schätzungsweise 1,5 Millionen Obdachlosen zu verhindern. Eine Woche nach dem verheerenden Wirbelsturm geht das Katz-und-Maus-Spiel weiter: Nach wie vor lässt das Regime kaum ausländische Helfer ins Land und besteht darauf, die internationale Hilfe selbst zu verteilen.

Angesichts des wachsenden Drucks erklärte sich die Regierung zwar wie schon in den Tagen zuvor zur Zusammenarbeit bereit. Sein Land beabsichtige, "mit der internationalen Gemeinschaft zu kooperieren, um diese grosse Herausforderung zu meistern", sagte der burmesische UNO-Botschafter Saw Kyaw Thint Shwe in New York. Er betonte, sein Land akzeptiere jede Hilfe, "woher auch immer sie kommen mag". Ob dies aber auch bedeutet, dass die Hilfsorganisationen ins Land dürfen, liess er jedoch offen.


Einreisevisa abgelehnt

Nach wie vor lässt die Junta aber nur vereinzelt katastrophenerprobte ausländische Experten einreisen. Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen beantragte Visa für 16 Mitarbeiter, nur eines wurde genehmigt. World Vision erging es nach eigenen Angaben ähnlich: Von 20 Einreiseanträgen kamen lediglich zwei durch.


Situation "völlig ausser Kontrolle"

"Die Situation ist völlig ausser Kontrolle", sagte der Arzt Saw Simon Tha in einem Spital, das ohne Strom und Wasser versucht, tausenden Verzweifelten zu helfen. Hunderte lagen dort dicht gedrängt und oft nur noch halb bei Bewusstsein auf dem Boden.

Viele Menschen kommen mit gebrochenen Knochen und inzwischen schwer entzündeten Wunden. "Wir haben unzählig viele Patienten und keine Medikamente."

Die Militärmachthaber weigern sich weiter, internationale Katastrophenexperten in das abgeschottete Land zu lassen. Stattdessen übernehmen sie selbst die Verteilung der Hilfslieferungen. Nach Angaben der Vereinten Nationen erreichte die Hilfe bisher gerademal ein Viertel der Opfer.

Junta: "Nur Gerüchte"

Die Militärjunta wies Vorwürfe zurück, die Hilfe erreiche die Opfer nicht. Das seien alles Gerüchte, sagte der stellvertretende Aussenminister U Kyaw Thu nach einem Bericht des Staatsorgans «Neues Licht von Burma», das jede Menge Bilder von angeblich eintreffenden Flugzeugen mit Hilfsgütern zeigte.

Alles werde umgehend ins Katastrophengebiet gebracht. Erstmals seit dem Zyklon tauchte auch Juntachef Than Shwe im staatlichen Fernsehen auf: nicht beim Trostspenden für Opfer oder der Verteilung von Hilfsgütern, sondern bei der Stimmabgabe für die neue Verfassung, mit der das Militär seine Macht auf Jahre hinaus zementieren will.


Wer Nein stimmte, kam ins Gefängnis


Burmesische Oppositionskräfte im Exil berichteten am Sonntag von massiven Wahlfälschungen bei dem Referendum. Mitarbeiter der Oppositionspartei «Nationalliga für Demokratie» NLD hätten am Samstag in allen Landesteilen Einschüchterungen, Nötigungen und direkte Fälschungen beobachtet, berichtete die US-Kampagne für Burma.
Im Bezirk Kyone Pyaw in der Irrawaddy-Region seien seit Freitag Lautsprecherwagen durch die Strassen gefahren, die jedem, der mit Nein stimmen wollte, mit drei Jahren Haft- und Geldstrafen drohten, berichteten die Beobachter.

Im Karen-Gebiet hätten Wähler bei der Ankunft im Wahllokal festgestellt, dass in ihrem Namen schon gewählt worden war. Im Pegu- Bezirk rund 100 Kilometer nördlich von Rangun hätten die Leiter der Wahllokale darauf bestanden, dass die Menschen vor ihren Augen mit Ja stimmten.

In einem Wahllokal mit 412 abgegebenen Stimmen sei zunächst öffentlich ausgezählt worden, berichteten die Beobachter. Nachdem nur 15 Stimmen für und 37 gegen die Verfassung registriert worden waren, sei die Auszählung abgebrochen und hinter verschlossenen Türen fortgesetzt worden.
Die neue Verfassung soll den Weg für Wahlen in zwei Jahren freimachen. Allerdings sichert sich das Militär damit 25 Prozent aller Parlamentssitze und wichtige Kabinettsposten.

12th May 2008

Sonntag, 11. Mai 2008

Burma: Von Katastrophe zu Katastrophe

- Katastrophe vor Burma: Bei der ersten Hilfslieferung Schiff des Roten-Kreuzes gesunken

- Situation "total ausser Kontrolle"

- Bis zu 1,5 Millionen Tote, sollte die Hilfe nicht sofort eintreffen


- Massive Wahlfälschungen bei Abstimmung über das Referendum

- Wer nein stimmte, kam ins Gefängnis; Folter gilt als allgemein legitim

- Junta will uns für blöd verkaufen: "Alles nur Gerüchte, alles gelogen und nicht die Wahrheit"


jonas m. lanter

Update folgt in Kürze!

11th May 2008, 05.10 a.m.

Burma; ausländische Helis und Flugzeuge sollen abgeschossen werden

Ausländische Flugzeuge und Helikopter sollen abgeschossen werden
Junta-Genräle geben Hilfsgüter in ihrem Namen ab

AC-130 der Amerikaner warten vergeblich auf einer Basis im Indischen Ozean;
Junta will keine Güter von den Amerikanern

Flugzeuge, welche ohne Erlaubnis über dem Irrawaddy-Delta Hilfsgüter abwerfen wollen, sollen abgeschossen werden

jonas m. lanter

Vorab China und Russland lehnen Druck der UN auf das Regime in Burma ab

Angriffe auf Hilfsflüge?

China, Indonesien und Russland lehnen jeglichen Druck der UNO auf das Regime in Burma ab.

Immer noch gelangt die benötigte Hilfe nur stockend zu den Opfern des Zyklons 'Nagris' in Burma. Alle politischen Interventionen brachten das Regime bisher nicht dazu, internationale Hilfe zu akzeptieren.

China und Indonesien wiesen die Forderung Frankreichs zurück, der UNO-Sicherheitsrat solle verstärkt Druck auf Burma ausüben. Russland, Vietnam und Südafrika sprachen sich auch gegen einen entsprechenden Beschluss des Sicherheitsrates aus. Die Angelegenheit dürfe nicht politisiert werden. Paris hatte dafür plädiert, unter Berufung auf die Schutzverantwortung der UNO auch gegen den Willen der Generäle Hilfe nach Burma zu bringen.

Trotz Drohungen Ranguns

Das Militärregime in Rangun scheint es gar auf einen militärischen Konflikt ankommen lassen zu wollen. Wie von einem hohen Militär zu erfahren war, hat die Führung des Landes gestern entschieden, ausländische Helikopter oder Flugzeuge abschiessen zu lassen, falls sie ohne Erlaubnis das Katastrophengebiet im Irrawaddy-Delta (Irrawaddy Division) überfliegen, um Hilfsgüter abzuwerfen.

Hilfe aus der Schweiz

Das UNO-Welternährungsprogramm (WFP) entschied gestern Abend dennoch, heute zwei Flüge mit Hilfsgütern durchzuführen und weiter mit der Regierung in Rangun über die Verteilung der Lebensmittel zu verhandeln, die gestern vom Regime zurückgehalten wurden. Zwei Flugzeuge hatten im Auftrag von WFP Energie-Kekse nach Rangun geflogen, um beinahe 100'000 hungernde Menschen zu versorgen.

Auch die erste Schweizer Hilfe traf gestern in Burma ein. Das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) konnte einen ersten Flug mit 1000 Planen für Obdachlose nach Rangun organisieren. In den nächsten Tagen sollen 4000 Planen und Wasserkanister folgen. Zwei Logistiker des Schweizerischen Roten Kreuzes hoffen auf ein Visum. 'Swissaid' begann inzwischen über eine buddhistische Partnerorganisation mit dem Wiederaufbau von Häusern.

11. Mai 2008



Freitag, 9. Mai 2008

Die Katastrophe nach der Katastrophe

Die Katastrophe nach der Katastrophe

Unzählige Tote im Irrawaddy-Delta (Irrawaddy Division)

jonas m. lanter

Zuvor hatte sich der Streit zwischen der Militärjunta und der UN zugespitzt: In einem beispiellosen Affront hatte das Militärregime in Burma Hilfslieferungen des Welternährungsprogramms beschlagnahmt. Die Regierung wies diese Darstellung zurück. Zudem verweigerten die Generäle auch knapp eine Woche nach dem verheerenden Zyklon 'Nargis' ausländischen Helfern die Einreise - auch dies ist ein nach UN-Angaben in der Geschichte der humanitären Arbeit ein noch nie dagewesener Vorgang.
WFP-Sprecher Paul Risley teilte in Bangkok mit, "alle Lebensmittelhilfe und Ausrüstung wurden beschlagnahmt, die wir bislang geschafft haben, hinein zu bringen". Es sei unklar, warum die Hilfslieferung - darunter 38 Tonnen energiereiche Kekse - beschlagnahmt worden sei.

"Ich verliere die Geduld"

Der UN-Koordinator für humanitäre Aktionen, John Holmes, sagte der französischen Zeitung "Le Monde", er wisse nicht, warum die Behörden ausländischen Helfern und Organisationen den Zugang zur Not leidenden Bevölkerung verhindere. "Ich verliere die Geduld", zitierte die Zeitung Holmes. Aber es gebe keine andere Möglichkeit, als die Verantwortlichen von der Notwendigkeit zu überzeugen, ihre Politik zu ändern. Es gehe um die Versorgung von bis zu 1,5 Millionen von 'Nargis' betroffenen Menschen.

Das birmanische Aussenministerium erklärte, man sei zwar dankbar für Versorgungsgüter aus dem Ausland, wolle diese aber selbst verteilen. Am Donnerstag sei in Rangun ein Flugzeug mit Rettungskräften gelandet, die keine Einreisegenehmigung gehabt hätten. Die Maschine sei zurückgeschickt worden. Erst am Donnerstag waren außerdem die ersten Flugzeuge des Roten Kreuzes und des Welternährungsprogramms (WFP) mit Versorgungsgütern in Myanmar gelandet. Amerikanische Militärflugzeuge mit Hilfsgütern wurden weiter abgewiesen.

Der in Norwegen ansässige Sender 'Democratic Voice of Burma' veröffentlichte Bilder des Elends im von 'Nargis' am schlimmsten betroffenen Irrawaddy-Delta. Auf eine Strasse hatte jemand geschrieben "Bitte kommt und helft uns". Wenige Meter weiter stand "Wir haben Hunger".

10. Mai 2008

Burmas Schande: Junta beschlagnahmt Hilfsgüter

Laut dem 'World Food Program' der Vereinten Nationen weltweit nur zehn (10) Visa zur Einreise bewilligt!

jonas m. lanter

Wie soeben von der UN, dem 'World Food Program', bestätigt wird, wurden alle Hilfsgüter von der Junta beschlagnahmt.
Auch seien nur zehn (10) neue Visa weltweit erteilt worden, um der verarmten, hungernden und traumatisierten Bevölkerung zu helfen. Sechs (6) Visa gingen an Hilfsorganisationen aus Thailand. Vier (4) weitere wurden nur auf Zeit und ohne Garantie gewährt. Welcher Zynismus anhand der riesigen Katastrophe.

Die Militärs sind direkt für den Tod von Zehntausenden verantwortlich. Tausende Schwerstverletzte werden so zusätzlich in den nächsten Tagen sterben.

Folgende Frage stellt sich: Will die Junta sich ihrer eigenen Bevölkerung entledigen? Ich denke ja. Es muss weniger gefoltert und getötet werden.

Die Junta überlässt Burmas Bevölkerung bewusst ihrem Schicksal. Damit können die Militärs ihre Machtbasis ausbauen und die Menschen sind mit Hunger, Tod, Seuchen und Verwüstungen geschlagen. Medikamente sind keine vorhanden.

Die höheren Chargen oder Junta - Eliten in der neuen Hauptstadt Nay Pyi Taw nördlich der Bezirksstadt Pyinmana gelegen verfügen über jeglichen Luxus inklusive einem unterirdischen, atombombensicheren Bunkersystem mit eigenen, spezialisierten Ärzten und mindestens zwei Spitälern.

Laut Insider-Wissen ist das unterirdische Bunkersystem mit einem Radius von 40 km mit allen wichtigen Ministerien direkt verbunden. Auch von General Than Shwes Villa kann der Diktator sofort in dieses System gebracht werden! Pflichtlager an Lebensmittel und Luxusgütern, welche sonst kein Burmese für möglich hält.

Ein hoher Militär erwähnte mir gegenüber, dass sie dort für Monate unter Tage bleiben können. Eine Frischwasseraufbereitungsanlage und ein integriertes Luftfiltersystem ermöglicht es ihnen. Laut Quellen habe ich in Erfahrung bringen können, dass zumindest westliche Statistiker und Architekten an den Plänen zum Bau beteiligt waren.

9. Mai 2008

Donnerstag, 8. Mai 2008

Burmas Generäle erpressen die Hilfsorganisationen

Die Junta will in erster Linie Geldmittel



jonas m. lanter

Organisationen müssen Bestechungsgelder an die Junta bezahlen, um ins Land gelassen zu werden. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass die Generäle nur Hilfslieferungen zulassen, wenn auch sogenannte Goodwill - Gelder an die Junta fliessen. Genau dies macht die Sache so schwierig. Oberste Priorität sollte es sein, der verarmten und obdachlosen Bevölkerung zu helfen. Durch Schikane seitens der burmesischen Behörden können keine Schwerstverletzten versorgt werden, man lässt sie sterben wie bereits geschehen. Obwohl die Militärs bereits Stunden vor dem Zyklon gewarnt wurden, haben sie nichts unternommen. Ich will damit sagen, dass diese bewusst den Tod von Zehntausenden von Menschen in Kauf genommen haben. Jeder Arzt weiss, dass in dieser Situation jede Stunde zählt. Es werden weitere Menschen dem Skrupel der Junta geopfert.
Sollen oder wollen wir spenden? Ich sage ja. Mit der Einschränkung, dass die Organisationen wie die UN sprich UNHCR bzw. WHO und 'Nicht-Regierungs-Organisationen' (NGO) wie 'Amnesty International' den Generälen auch eine Gegenleistung für eine längerfristige Zusammenarbeit abringen. Sollte dies nicht der Fall sein, so werden die Hilfsorganisationen weltweit zur Erpressung von Geldern gezwungen. Dies geschieht heute nebst Burma bereits auch in Afrika. Burma ist aber in dieser Beziehung nicht zu schlagen; die Generäle erpressen die Weltengemeinschaft. Ist es denn der Sinn dieser Organisationen, Schmiergelder zu bezahlen, um Hilfsbedürftigen überhaupt Medikamente, Wasser und Nahrungsmittel zukommen zu lassen?
Die Generäle lassen sich bitten, Ihnen Geld zu spenden. Wo bleibt die von den Spendern geforderte moralische Verpflichtung zur Hilfe, wenn moralischen Bedenken seitens der Organisationen und der Militärs mit Füssen getreten werden?

9. Mai 2008

Mittwoch, 7. Mai 2008

"Die Geister seien dem Volke nicht wohlgesinnt, da diese nach Unabhängigkeit streben und so ihrer gerechten Strafe zugeführt werden"

"Diese Individuen, die das Militär absetzen wollen, wurden durch Geister bestraft"
'ET'; General Than Shwes Wahrsagerin




jonas m. lanter

Burmas regierende Generäle sind sehr abergläubisch. Vor jeder wichtigen politischen Entscheidung konsultiert General Than Shwe seine Wahrsager, sprich Nats und lässt sich von seiner obersten Hofastrologin die Karten legen. Nats sind in Burma sehr angesehen und jede Familie, welche etwas auf sich hält, hat auch seinen bevorzugten "Nats", welche wir als Transvestiten umschreiben würden. In Burma sind Nats heilig.

Die oberste Wahrsagerin des Generals bekräftigte ihn mit der Aussage: "Der Zyklon ist ein göttliches Zeichen an der Macht festzuhalten"

Der Machthaber General Than Shwe unternimmt nichts ohne seine oberste Wahrsagerin, die in Burma bekannte 'ET', zu konsultieren. Und 'ET' bekräftigt den Juntachef in seiner Überzeugung, dass dieser Zyklon ein 'Wink' der Geister sei, weiterhin an der Macht zu bleiben: "Die Geister seien dem Volke nicht wohlgesinnt, da diese nach Unabhängigkeit streben und so ihrer gerechten Strafe zugeführt werden".

Derweil werden Abertausende von Leichen in die Flüsse geworfen: "Überall stinkt es nach Verwesung", so ein Bewohner des Irrawaddy-Deltas.

Die Lage in Burma wird am Tag vier nach der Katastrophe immer schlimmer. Denn ausländische Helfer kommen nicht durch und müssen auch gegen Behördenwillkür ankämpfen.

In einem der abgelegenen Orte hat die Hilfsorganisation 'Save the Children' Tausende von Toten gesehen; "Berge von Leichen, die auf der Strasse verwesen. Die Sterbenden werden sich selbst überlassen".

8. Mai 2008

Massenmord im Insein bestätigt; noch mehr Tote (Beitrag vom Montag)

Massenmord an Häftlingen


In der 'No. I Hall' wurde auf die 1500 Gefangenen geschossen

jonas m. lanter

Zu einem Massenmord ist es nach Angaben der gewöhnlich gut informierten "Assistance Association for Political Prisoners in Burma" (AAPPB) im berüchtigten Gefängnis Insein in Rangun gekommen. Die Gefängniswärter hätten in den frühen Morgenstunden des 3. Mai wahllos auf 1500 Häftlinge geschossen, die panisch aus Angst vor dem Wirbelsturm gefordert hätten, in Sicherheit gebracht zu werden, berichtet AAPPB-Sprecher Ko Kyi, selbst ein ehemaliger politischer Häftling in Insein. "36 Häftlinge starben auf der Stelle und mindestens 78 sind verletzt worden", sagt Bo Kyi von seinem Exil in Maesot an der thailändisch-myanmarischen Grenze zu stern.de. In den Tagen danach seien die Häftlinge für ihren "Aufstand" schwer bestraft worden. "Vier wurden zu Tode gefoltert und 98 Gefangene, darunter vier Mitglieder der Oppositionspartei Nationale Liga für Demokratie, sind in Einzelhaft gesperrt worden."

8. Mai 2008

Die Militärjunta in Burma ist für die Tragödie, die der Zyklon 'Nargis' ausgelöst hat, direkt verantwortlich


"Die Geister seien dem Volke nicht wohlgesinnt, da diese nach Unabhängigkeit streben"Tausende von Toten werden in die Flüsse geworfen

Militärs sind völlig überfordert

jonas m. lanter

Burmas regierende Generäle sind sehr abergläubisch. Vor jeder wichtigen politischen Entscheidung konsultiert General Than Shwe seine Wahrsager, sprich Nats und lässt sich von seiner obersten Hofastrologin die Karten legen. Nats sind in Burma sehr angesehen und jede Familie, welche etwas auf sich hält, hat auch seinen bevorzugten "Nats", welche wir als Transvestiten umschreiben würden. In Burma sind Nats heilig.

Die oberste Wahrsagerin des Generals bekräftigte ihn mit der Aussage: "Der Zyklon ist ein göttliches Zeichen an der Macht festzuhalten"

Der Machthaber General Than Swhe unternimmt nichts ohne seine oberste Wahrsagerin, die in Burma bekannte 'ET', zu konsultieren. Und 'ET' bekräftigt den Juntachef in seiner Überzeugung, dass dieser Zyklon ein 'Wink' der Geister sei, weiterhin an der Macht zu bleiben: "Die Geister seien dem Volke nicht wohlgesinnt, da diese nach Unabhängigkeit streben und so ihrer gerechten Strafe zugeführt werden".

Derweil werden Abertausende von Leichen in die Flüsse geworfen: "Überall stinkt es nach Verwesung", so ein Bewohner des Irrawaddy-Deltas.

Die Lage in Burma wird am Tag vier nach der Katastrophe immer schlimmer. Denn ausländische Helfer kommen nicht durch und müssen auch gegen Behördenwillkür ankämpfen.

In einem der abgelegenen Orte hat die Hilfsorganisation 'Save the Children' Tausende von Toten gesehen; "Berge von Leichen, die auf der Strasse verwesen. Die Sterbenden werden sich selbst überlassen".

Yangon, 7. Mai 2008

Montag, 5. Mai 2008

Burma: Im berüchtigten Insein – Gefängnis wurde während des Wirbelsturms das Feuer auf die Insassen eröffnet

Im berüchtigten Insein – Gefängnis wurde während des Wirbelsturms das Feuer auf die Gefangenen eröffnet

Exklusiv-News aus Rangun

Insein-Prison: Eine der schlimmsten Folterstätten überhaupt

Hier wurde das Feuer auf die Gefangenen eröffnet

jonas m. lanter

Am Freitag den 2. April 2008 gen Mitternacht erreichte der tropische Wirbelsturm 'Nargis' Burma. Der Sturm zerstörte auch einen Teil des berüchtigten Insein - Gefängnis ausserhalb Ranguns. Viele Dächer wurden nacheinander auseinander gerissen. In Folge der Zerstörung in einem Bereich des Gefängnisses wurden über 1000 Gefangene gezwungen sich innerhalb des Hauptkomplexes zu versammeln. Es wurde ihnen nicht erlaubt, sich in Sicherheit zu bringen.

Der Gefängniskomplex wurde abgeriegelt.
Die Insassen waren vor Nässe, Kälte und Hunger ausgelaugt. Um etwas Wärme zu haben, begannen sie ein Feuer zu machen. Da das Holz aber vom Salzwasser der drei Meter hohen Flutwelle noch feucht war, entwickelte sich starker Rauch. Die Insassen des berüchtigten Folter-'Knastes' wie auch die Wärter und Soldaten gerieten in Panik. Darauf eskalierte die Situation und Chaos brach aus. Um die Lage wieder in den Griff zu bekommen, wurden Soldaten und eine Polizei-Spezialeinheit zur Bekämpfung von Aufständen aufgefordert, das Feuer auf die Gefangenen zu eröffnen. Nach bestätigten Angaben wurden sechs Gefangene sofort getötet und 30 weitere zum Teil schwer verletzt. Nach inoffiziellen Angaben wurden während des Durchgreifens mindestens zehn Gefangene ermordet. In den frühen Morgenstunden seien durch die Gefängnisbehörden weitere sechs Gefangene exekutiert worden.

Yangon, 5. Mai 2008


"Zum Teufel mit der Demokratie, wir brauchen Wasser, wir brauchen Reis"

Zyklon fordert über zehntausend Opfern




Der Zyklon zerstörte 90 % aller Bäume in Rangun

Weg der Verwüstung

jonas m. lanter

Der Zyklon, welcher über die Hauptstadt Rangun, das Irrawaddy-Delta, den Mon- und den Karen-State fegte, forderte mehr als 15'000 Opfer. Die Grundnahrungsmittel haben zum Teil eine Erhöhung von 1000 Prozent und mehr erreicht. Tausende von Häusern in Rangun wurden durch den Sturm zerstört. Im ganzen Lande geht man von zehntausenden eingestürzten Gebäuden aus. Dieses Wochenende wird über ein Verfassungsreferendum der Parteimitglieder für die Wahlen im Jahre 2010 abgestimmt.
Obwohl das Volk hungert, die Inflation im besorgniserregenden Ausmasse zunimmt, will die Junta am Referendum dieses Wochenende festhalten. Ein Burmese, welcher ungenannt bleiben möchte, bringt das ganze Ausmass der Katastrophe auf den Punkt: "Zum Teufel mit der Demokratie, wir brauchen Wasser, wir brauchen Reis!"

4. Mai 2008