Montag, 31. März 2008

Burmas Diktator will "Vernichtung aller Gegner"

Feilschen um Ressourcen, Macht und Geld
Ein gemeinsames Burma wird es nicht geben


Jonas M. Lanter

Im Jahre 2010 soll eine Zivilregierung die Macht übernehmen. Die Nationale Liga für Demokratie 'NLD' unter der Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi bleibt von den Wahlen ausgeschlossen. Damit wird es jeglicher Opposition verunmöglicht, über ihre eigene Zukunft mitzubestimmen.

Diktator Than Shwe zeigt sich selten in der Öffentlichkeit. Der als paranoid und äusserst grausame Juntachef Burmas machte nur wegen des 63. Jahrestages der Armeegründung, der 'Tatmadaw' eine Ausnahme. Denn dieses 'Jubiläum' fällt gleichzeitig mit der Niederschlagung der friedvoll demonstrierenden Mönche vor sechs Monaten zusammen.

Mit martialischen Worten forderte der bereits 75-Jährige General die Streitkräfte dazu auf, gegen alle Staatsgegner vorzugehen. „Die Tatmadaw (Anmerkung Armee) soll dabei helfen, interne oder externe zerstörerische Kräfte, die Stabilität und Fortschritt des Staats gefährdeten, zu vernichten“, so der Diktator am Donnerstag während der Militärparade in der abgelegenen neuen Hauptstadt Naypyidaw. Was soviel wie 'Der Sitz der Könige' oder 'Die Bleibe der Könige' heisst.

Wie er sich den Umgang mit vermeintlichen Staatsfeinden vorstellt, hatte der Hardliner letzten September auf erschreckende Weise demonstriert: Die von friedlichen Mönchen angeführten Massenproteste für Demokratie wurde blutig niedergeschlagen. Nach Angaben burmesischer Beobachter wird die Zahl der Toten, Inhaftierten und Gefolterten auf einige Tausend geschätzt.

Die jüngsten Drohungen konterkarieren das, was die Militärs der Weltöffentlichkeit als "Roadmap for Democracy" verkaufen wollen: Nach den Wahlen 2010 wolle die Armee die jahrzehntelange Macht abgeben und in die Hände von Zivilisten legen, bekräftigte Diktator General Than Shwe. Dabei gilt das für Mai angekündigte Verfassungs-Referendum, das den Weg zu diesen Wahlen ebnen soll, längst als Farçe. Bisher sind weder Termin noch Inhalt bekannt.

Parlamentssitze für Günstlinge

Fest steht: Von einem Machtverzicht des Militärs kann keine Rede sein. Der Entwurf sieht vor, die unter Hausarrest stehende Oppositionsführerin Daw Aung San Suu Kyi von den Wahlen auszuschließen. Ein Viertel der Parlamentssitze ist für die Tatmadaw; das Militär reserviert. Sie verfügen über ein Vetorecht zur Berufung von Abgeordneten. Auch sagt man hinter vorgehaltener Hand, dass die Zivilisten, die künftig regieren sollen, aus den Reihen der berüchtigten "Union Solidarity and Development Association", sprich USDA stammen. Der USDA, den sogenannten 'Speerspitzen Burmas', werden schwerste Menschenrechts-
verletzungen vorgeworfen.

Ein ehemaliger Gefangener aus Burma wie auch der Sondergesandte der UN, Ibrahim Gambari, zeigen sich moniert gegenüber den Medien, dass das Volk den Entwurf noch nicht einmal zu Gesicht bekommen haben. "Die Leute haben bereits erklärt, dass sie diesen nicht akzeptieren werden, wenn Aung San Suu Kyi nicht an den Wahlen teilnehmen darf."

Etliche Untergrundorganisationen in den grösseren Städten rufen das Volk zur Ablehnung der Verfassung auf.

31. März 2008

Donnerstag, 20. März 2008

Burmas 'guter Buddhist' und wie Thailands Premier Tötungen in Burma als normal bezeichnet

Junta bändelt mit Thailands neuem Premier Hand in Hand, derweil die UN vor verschlossenen Türen steht




Jonas M. Lanter

Burmas 'guter Buddhist' und wie Thailands Premier Tötungen in Burma als normal bezeichnet

Junta bändelt mit Thailands neuem Premier Hand in Hand, derweil die UN vor verschlossenen Türen steht

Burmas brutales Militärregime bekommt moralische Unterstützung vom thailändischen Premier Minister Samak Sundaravej. Der auf Thaksin folgende neue thailändische Premierminister der von 'Thai Rak Thai' oder 'Thais lieben Thais' in 'Peoples Power Party' unbenannten Partei bezeichnete die Unterdrückung der Bevölkerung in Burma als "normal" und kritisierte in einem Fernsehauftritt die "einseitige Berichterstattung" über das burmesische Nachbarsland.

Der neue thailändische Premierminister Samak Sundaravej hat das Militärregime im Nachbarland Burma verteidigt: "Der starke Mann Than Shwe sei ein guter Buddhist, der jeden Tag bete", sagte der 72-jährige Premier Minister.

Im September hatte der als paranoid bezeichnete Generalissimus die brutale Niederschlagung von Mönchsprotesten angeordnet.

Daneben sagte der Premier in seinem wöchentlichen Fernsehprogramm vom vergangenen Freitag: "Tötungen und Unterdrückung sind dort normal!"

Welch ein Hohn für die 'Nationale Liga für Demokratie' und deren über 130 verschiedenen, meist verfolgten ethnischen Bewohner Burmas.

"Über Burma werde immer nur einseitig berichtet", sagte der für kontroverse Äusserungen bekannte Regierungschef. Thailand hat starke Wirtschaftsinteressen in dem Nachbarland. Burma wird weltweit wegen Foltergefägnisse für Oppositionelle und der brutalen Unterdrückung der eigenen Bevölkerung verurteilt. Das Militär eröffnete im September das Feuer auf zehntausende demonstrierende Mönche. Dabei wurden offiziell mindestens 31 Menschen getötet.

Nach Angaben von Dissidentengruppen wie der 'All Burma Students Democratic Front' und der Exilregierung um ein Vielfaches mehr. Tausende wurden festgenommen und nach Angaben von Entkommenen in Foltergefängnissen drangsaliert.

Die Friedensnobelpreisträgerin Daw Aung San Suu Kyi ist seit Jahren unter Hausarrest festgesetzt. Die thailändische Regierung kündigte nach dem Besuch ihres Premiers die Fortsetzung des Dammprojekts im Nordosten Burmas an, dem Tasang-Projekt. Der Bau wurde nach dem Militärputsch in Thailand im September 2006 'auf Eis gelegt'. Der Tasang-Damm am Salween-River soll einer der grössten in Südostasien werden und hunderte von Quadratkilometern überfluten.


Wirtschaftsinteressen vor Menschenrechten

In dieser Region kämpft das Regime gegen Rebellen der Shan-, der Karen-, der Karenni- und anderen indigenen Völkern. Thailand will den dort erzeugten Strom kaufen. Thailand ist nach Angaben seines Aussenhandelsministeriums Burmas drittgrösster Investor nach Grossbritannien und Singapur und ist einer der wichtigsten Handelspartner.

Dokumente belegen, dass der thailändische Premier Samak als Rechtspopulist und Nachfolger des unter Anklage stehenden korrupten Ex-Premier Thaksin Sinawatra 1976 gegen Studenten hetzte, die demokratische Reformen in Thailand forderten. Die Proteste der Studenten wurden dazumal blutig niedergeschlagen und vom heutigen Nachfolger und Freund Thaksins befehligt.

Der unter der armen Bevölkerung im Norden Thailands beliebte Premier stritt im Januar dieses Jahres (Anmerkung: Nachdem er zum Premierminister ernannt worden war) eine Beteiligung der Niederschlagung der thailändischen Unruhen ab. Mindestens 46 Menschen wurden dabei getötet.

25. März 2008



Freitag, 14. März 2008

Burma / Tibet: Boykott der Olympischen Spiele in Peking ?

Boykott der Olympischen Spiele in Peking?



Die Staatengemeinschaft wird im UN-Sicherheitsrat durch China erpresst

Jonas M. Lanter

Nachdem China sich vor aller Welt durch sein Votum gegen eine Verurteilung Burmas gerichtet hat und sich den Tibet widerrechtlich einverleibte, verlangen Exil-Tibeter, dass die Olympischen Spiele in China boykottiert werden. Die Weltengemeinschaft und der Sicherheitsrat der UN können sich nicht dahin erwehren, China einstimmig zu verurteilen. Dadurch kann keine Einigung erzielt werden.

China nimmt nach seinem Votum gegen eine Verurteilung der burmesischen Junta durch den UN-Sicherheitsrat nun mit roher Gewalt Tibet ein. Die UNO schweigt und bringt keine Verurteilung im Sicherheitsrat durch. Verschiedenste Länder stellen sich meiner Meinung nach den grundlegendsten moralisch-ethischen Verpflichtungen entgegen und erpressen so die Vereinten Nationen; die UN wird in die Sackgasse gedrängt. So wird eine gerechte Verurteilung durch die Vetomächte verunmöglicht. Länder wie China, Russland, die Vereinigten Staaten von Amerika, Frankreich und Grossbritannien sind damit gemeint.

Diese Länder stellen sich über die Rechte anderer Staaten und auch gegen deren Rechte auf eine eigene Souveränität, sprich Unabhängigkeit. Diese Vetorechte müssen fallen.

Nachdem sich China im Geheimen mit Burma geeinigt hat wurde neben der burmesischen Bevölkerung auch die tibetischen Einwohner in ihren Rechten beschnitten und ihrer Freiheit beraubt.

Eine Verurteilung der menschenfeindlichen Politik in China und Burma sind für ein friedliches Miteinander unumgänglich.

14. März 2008

Donnerstag, 13. März 2008

Burma; Exklusivfotos der blutigen Niederschlagung friedlicher Mönche

Burma; weitere Exklusiv-Aufnahmen der September-Unruhen und andere


Jonas M. Lanter


Sein Blick sagt mehr als 1000 Worte


Dieser Jugendliche schreibt sich die Schmerzen
von der Seele


Kinderarbeit ist in Burma Tagesordnung


Nebst dem Löschen wird die Feuerwehr zum Beseitigen
des Blutes der Demonstranten be- / genötigt


Auf dem Bus wird Staats-Propaganda 'geträllert';
Spione der Junta erkennt man auf den ersten Blick
(Billetentwerter, oben mit Sonnenbrille und weitere)

13. März 2008

Montag, 10. März 2008

Burma; EXCLUSIVFOTOS des 'Blutigen September'

Unveröffentlicht: Exklusiv - Bilder von der blutigen Niederschlagung in Rangun vom vergangenen September








Jonas M. Lanter

In den nächsten Tagen werden verschiedenste Exklusiv-Fotos der Unruhen vom vergangenen September in Burma auf diesem Blog 'aufgeschaltet'. Wim, ein Weltenbummler, hielt sich zu dieser Zeit gerade in Rangun auf. Seine Bilder sind einmalig. Nach Rangun reiste Wim weiter über verschiedene Länder wie Laos, Thailand, Kambodscha, Vietnam und Malaysia. Diese und weitere unveröffentlichte Fotos über die Unruhen, über Kinderarbeit und andere Aufnahmen werden in den nächsten Tagen einen getreuen Einblick über Burma zeigen.

Leider kann wegen Kapazitätsmangel nur ein Teil der Fotos, deren Betrachtung keiner Worte bedarf, gezeigt werden. Dennoch versuche ich, soviele wie möglich 'aufzuschalten'.

Sollte Interesse für Fotos vorliegen, so wendet Euch gerne an mich. Ein möglicher Erlös wird zu 100 % an die 'Mao Tao' Klinik an der Grenze Thailand zu Burma überwiesen. Dieselbe Klinik unter Dr. Cynthia Maung, welche den beachtlichen Erlös unserer Burma-Veranstaltung im Zürcher Volkshaus erhielt.
Vielen Dank auch an Wim.

Burma Berichterstattung, den 11. März 2008

Donnerstag, 6. März 2008

Burma: Das 'Panglong Agreement' tritt nach dem Sturz der Junta in Kraft

Burma: Das 'Panglong Agreement' tritt nach dem Sturz der Junta in Kraft

Jonas M. Lanter

Das 'Panglong' – Übereinkommen, welches 1947 unter Aung San, dem Vater von Aung San Suu Kyi und den '30 Kameraden' entworfen wurde, hat neu wieder seine Gültigkeit.

Sollte die Junta weichen haben sich die führenden Personen auf dieses Panglong-Agreement geeinigt.

Die sieben Staaten; der Arakan, Chin, Kachin, Kayah / Karen, Karenni, Mon und Shan State werden von den unterschiedlichsten Ethnien bevölkert und werden von dessen Chairman des 'Ethnic National Councils', Saw Ba Thin Sein, angeführt.

Die sieben Divisionen Burmas sind durch Dr. Sein Win, 'Premier Minister' der Exil-Birmanen und durch führende Mitglieder der 'Nationalen Liga für Demokratie'; sprich 'NLD' vertreten.

Im Exil wird Burma nebst der Junta durch die 'NCGUB'; 'National Coalition of Government of the Union of Burma' vertreten.

Die treibende Kraft nach einem möglichen Sturz der Junta ist die unter Hausarrest stehenden, charismatische Nobelpreisträgerin und Anführerin der 'NLD', Daw Aung San Suu Kyi (Anmerkung: Daw wird bei uns mit einer Lady gleichgesetzt).

Durch diesen Zusammenschluss sind die Bewohner Burmas an dieses Abkommen politisch gebunden.
1995 wurde das Übereinkommen durch den Chairman des 'Ethnic National Councils', Saw Ba Thin Sein wiederbelebt.
So soll ermöglicht werden, dass alle Birmanen und die der 135 unterschiedlichen Ethnien miteinander leben können.

Das Panglong-Übereinkommen umfasst folgende neun (9) Punkte:


'THE PANGLONG AGREEMENT'
1947 / 1995
Panglong,

A conference having been held at Panglong, attended by certain Members of the Ethnic Nationalities Council, all Saohpas and representative of the Shan States, the Kachin Hills and the Chin Hills:

The Members of the conference, believing that freedom will be more speedily achieved by the Shans, the Kachins and the Chins by their immediate co-operation with the Interim Burmese Government:

1. A Representative of the Hill Peoples, selected by the Governor on the recommendation of representatives of the Supreme Council of the United Hill Peoples (SCOUHP, ENC), shall be appointed a Counsellor for Frontier Areas shall be given executive authority by similar means.

2. The said Counsellor shall also be appointed a Member of the Governor's Executive Council, without portfolio, and the subject of Frontier Areas brought within the purview of the Executive Council by Constitutional Convention as in the case of Defence and External Affairs. The Counsellor for Frontier Areas shall be given executive authority by similar means.

3. The said Counsellor shall be assisted by two Deputy Counsellors representing races of which he is not a member. While the two Deputy Counsellors should deal in the first instance with the affairs of their respective areas and the Counsellor with all the remaining parts of the Frontier Areas, they should by Constitutional Convention act on the principle of joint responsibility.

4. While the Counsellor, in his capacity of Member of the Executive Council, will be the only representative of the Frontier Areas on the Council, the Deputy Counsellors shall be entitled to attend meetings of the Council when subjects pertaining to the Frontier Areas are discussed.

5. Though the Governor's Executive Council will be augmented as agreed above, it will not operate in respect of the Frontier Areas in any manner which would deprive any portion of those Areas of the autonomy which it now enjoys in internal administration. Full autonomy in internal administration for the Frontier Areas is accepted in principle.

6. Though the question of demarcating and establishing a separated Kachin State within a Unified Burma is one which must be relegated for decision by the Constituent Assembly, it is agreed that such a State is desirable. As a first step towards this end, the Counsellor for Frontier Areas and the Deputy Counsellors shall be consulted in the administration of such areas in the Myitkyina and the Bhamo Districts as are Part II Scheduled Areas under the Government of Burma Act of 1935.

7. Citizens of the Frontier Areas shall enjoy rights and privileges which are regarded as fundamental in democratic countries.

8. The arrangements accepted in this Agreement are without prejudice to the financial autonomy now vested in the Federated Shan States.

9. The arrangements accepted in this Agreement are without prejudice to the financial assistance which the Kachin Hills and the Union Hills are entitled to receive from the revenues of Burma, and the Exeutive Council will examine with the Frontier Areas Counsellor and Deputy Counsellors the feasibility of adopting for the Kachin Hills and the Chin Hills financial arrangement similar to those between Burma and the Federated Shan States.

6. März 2008